Nach einem Anfang März im ARD-Fernsehmagazin Monitor veröffentlichten Bericht über die globale Vernichtung von Wäldern durch übermäßigen Holzeinschlag und Holzverbrennung sehen sich die Grünen in Cuxhaven in ihrer Haltung bestätigt, das im Bau befindliche Holzkraftwerk in Frage zu stellen. Von Klimaneutralität kann hier keine Rede sein – so Ratsmitglied Johannes Sattinger, der auch bei einer kurzen Einspielung in dem TV-Beitrag mitwirkte. In einer Region, die nur wenig Wald, dafür aber viel Sonne und Wind hat, verbiete sich eine Stromerzeugung durch Holzverbrennung, wie sie hier als Hauptkomponente geplant ist. Das Cuxhavener Werk sei auf Frischholzverbrennung ausgelegt, bisher ist keine Rest- und Altholzverbrennung beantragt worden. Das Holz müsse über weite Wege nach Cuxhaven gebracht werden, nach den Recherchen ist davon auszugehen, dass infolge des Kostendrucks auch Billig-Holzlieferungen aus Staaten in Europa oder Übersee hier landen, in denen Klimazertifizierungen umgangen und massiver Raubbau an Wäldern betrieben wird.
Der Grüne Ortsvorstand betonte, zum Sicherstellen der globalen Klimaziele müssen die Wälder in Europa und weltweit besser geschützt und nachhaltig bewirtschaftet werden. Raubbau dürfe nicht mehr stattfinden, Holz soll vorrangig zur direkten Nutzung, etwa für Gebäude und Möbel verwendet werden. Verbrennung von Holz sollte nur noch in geringem Umfang, etwa zur Restverwertung und zur Wärmeerzeugung in zertifizierten Anlagen möglich sein. Eine großindustrielle Holzverbrennung zur Stromerzeugung setze jahrzehntelang in Bäumen gespeichertes CO2 schnell in großen Mengen frei und sei nicht klimaneutral. Die Grünen wollen erreichen, dass sowohl EU als auch Bundesregierung alle noch bestehenden Subventionen zur Stromerzeugung aus Holzverbrennung beenden und diese Energieform nicht mehr in Förderrichtlinien für Erneuerbare Energien aufnehmen.
Für die Situation in Cuxhaven benannte Johannes Sattinger die Forderung, dass zunächst einmal vorhandene Wärmequellen (wie z.B. die Abwärme der Kläranlage) genutzt werden, bevor neue, CO2-freie Anlagen (z.B. Großwärmepumpen in der Elbe) gebaut werden.
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